Fund: Münze aus dem Mittelalter
+++ Seltener Fund: Eine mittelalterliche Silbermünze aus dem Nordwesten +++
1996 wurde bei Grabungsarbeiten im Nordflügel eines stark verwitterte Münze gefunden. Lange Zeit dachte man, diese Münze sein ein Kreuzer aus dem 18. Jahrhundert.
Tatsächlich aber handelt es sich um ein spektakuläres Fundstück: Bei der 4 Gramm schweren Münze (Durchmesser: 2,6 cm) handelt es sich um einen sogenannten Turnosgroschen aus dem Mittelalter - genauer gesagt, um eine Silbermünze aus dem fernen Herzogtum Brabant (heute in den Ländern Belgien und Niederlande gelegen). Auch wenn die Münzbilder und Umschriften durch die Lagerung im Boden sehr gelitten habens, so lässt sich der Prägeort Brüssel (Bruxella) noch zweifelsfrei entziffern.
Brabantinischen Turnosengroschen wurden seit der Regierungszeit Herzog Johanns II. (1294-1312) geprägt und waren im gesamten 14. Jahrhundert in Umlauf. Streng genommen handelte es sich bei den Prägungen um die Nachahmung französischen Silbergeldes, das wegen seiner hohen Wertigkeit an vielen Orten Mitteleuropas (z. B. auch im Rheinland) kopiert worden sind.
Wie die Münze in das Erdreich der Bertholdsburg gelangte, ist nicht sicher. An der Stelle soll ein mittelalterlicher Wohnturm gestanden haben, dessen Reste später in die Schlossanlage integriert wurde. Die Münze kann als Datierungshilfe dienen: Ein steinerner Turm mag im Norden der Burganlage schon im 14. Jahrhundert gestanden haben.
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